Fortbildung Katathym Imaginative Psychotraumatherapie

Fachliche Leitung und Konzeption

Fachliche Leitung: Beate Steiner
Veranstalter: ÖGATAP (Österreichische Gesellschaft
für angewandte Tiefenpsychologie und allgemeine
Psychotherapie) und ÖGATAP gGmbH

 
Inhalt und Ziel

In der Katathym Imaginativen Psychotraumatherapie (KIPT) kommt imaginativen Verfahren eine besondere Bedeutung zu. Denn sie sind in der Lage über das Medium bildhaften Denkens Verhaltensinszenierungen und Körperempfindungen mit der Sphäre sprachlichen Ausdrucks und mit rationalem Verstehen zu vermitteln (vgl. Fischer & Riedesser 1998). Durch das Verbinden der sensomotorischen, bildhaften und verbalen Ebene der traumatischen Erfahrung können diese in die Lebensgeschichte und das Ich-Selbst-System der Betroffenen integriert werden.

 
Aufbau und Umfang

Die theoretischen und praktischen Inhalte der Fortbildung in KIPT beinhalten eine Einführung in die Geschichte der Psycho­trauma­tologie, in Struktur, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten seelischer Verletzungen und ihrer Folgen; in das Verlaufsmodell psychischer Traumatisierung, die Komponenten der Traumareaktion, die Psychodynamik der Traumabewältigung, die Syndrome der allgemeinen und speziellen Psychotraumatologie, die allgemeine Psychotraumatherapie. Mit insgesamt 100 ÜE werden diese Inhalte und die spezifischen Imaginationen der Psychotraumatherapie und die damit einhergehenden Konzepte an 6 Wochenenden vermittelt und die Imaginationen praktisch in Dreiergruppen erprobt.

 
Block 1 und 2

9./10. Oktober 2021
11./12. Dezember 2021 -
verschoben auf: 14./15. Mai 2022

Beziehungsherstellung und Stabilisierung
Sie geschieht durch das Entwickeln und Festigen eines tragende Sicherheit vermittelnden Arbeitsbündnisses und entsprechender Rahmengestaltung. Kennenlernen ressourcenorientierter Imaginationen und Motive zur narzisstischen Restitution:

  • Arbeit mit dem Blumenmotiv in der diagnostischen Phase und mit dem modifizierten Blumenmotiv.
  • Kennenlernen des Basismotivs:  in einer Landschaft, die gefällt, der sichere, geschützte Ort und die erwachsene Person von heute
  • An diesem Ort werden dann Vorstellungen/Phantasien von inneren hilfreichen Gestalten/Begleitern entwickelt und immer wieder Kontakt zu ihnen hergestellt.
  • Die Entfaltung imaginativer Fähigkeiten und Möglichkeiten der Symbolisierung steht im Vordergrund, um ein Entwickeln der Selbsthilfekräfte zu ermöglichen.
  • Das Arbeiten mit dem Tresor-Motiv wird vermittelt, um Patient*innen mittels der Imagination vor intrusives Material zu schützen.

 
Block 3 und 4

12./13. Februar 2022
2./3. April 2022

Arbeit mit dem inneren Kind
Wir differenzieren das Konzept des »inneren Kindes« in unserer therapeutischen Arbeit:

  1. Als »ideale« Selbstrepräsentanz: das »unverletzte Kind« oder »Wunschkind«
  2. als mehr »empirische« Selbstrepräsentanz – das »innere Kind«, »irgendein Kind, das ich einmal war,«
  3. das »traumatisierte innere Kind« mit seinen historischen Beziehungen und Phantasien darüber: das »verletzte Kind« (das missbrauchte, geschlagene, gedemütigte, vernachlässigte Kind etc.).

Diese deutlich voneinander zu trennenden Zustände werden in der Imagination nacheinander entwickelt und einige theoretische Konzepte zum »inneren Kind« vorgestellt, sowie die Bedeutung und der Umgang mit traumatischer Übertragung und Gegenübertragung. Mit der Imagination des »verletzten Kindes« beginnt die imaginative Auseinandersetzung mit dem traumatischen Geschehen mit dem Ziel, die historischen Erfahrungen und Erlebnisse und die Phantasien darüber imaginativ in Szene zu setzen und hier und heute im Als-ob der Phantasie neue Lösungsmöglichkeiten zu finden.

 
Block 5 und 6

25./26. Juni 2022
23./24. Juli 2022

Täterkonfrontation und Durcharbeiten
Kennenlernen der Technik des Unschädlichmachens, mit deren Hilfe die weitreichenden traumabedingten Aggressionskonflikte, die i. d. R. mit einer ausgeprägten Tendenz zur Selbstschädigung einhergehen, bearbeitet werden. So kann der Zwang, die reaktive Wut gegen die eigene Person zu wenden, aufgelöst und die unbewusste Identifizierung mit dem Aggressor erkannt und neue Lösungswege gesucht werden. Die innere Amalgamierung von Selbst und Täter kann so allmählich aufgehoben werden. Beim Durcharbeiten geht es um eine vertiefte Auseinandersetzung mit der affektiven Dimension der eigenen Kindheit und geschieht immer wieder ein partielles Durchleben und Durchleiden gerade auch mittels Imagination. Wozu sich ein »Haus der Gefühle« gut eignet. Dies ermöglicht, unbewusste infantile Bedürftigkeiten und Fixierungen mehr und mehr aufzuheben und Konflikte durchzuarbeiten. Unser Ziel: Eigene Wünsche und Bedürfnisse besser identifizieren zu können; angemessene Mittel und Wege finden, diese zu befriedigen, mehr und mehr mit sich selbst identisch sein.

 
Referentin

Beate Steiner, Dipl.-Psych. Psychotherapeutin, Dozentin und Lehrtherapeutin für Katathym Imaginative Psychotherapie der AGKB (KIP) und Katathym Imaginative Psychotraumatherapie (KIPT), Darmstadt.

 
Organisatorisches

Veranstalter
ÖGATAP (Österreichische Gesellschaft für angewandte Tiefenpsychologie und allgemeine Psychotherapie) und ÖGATAP gGmbH

Anrechenbarkeit
Psychothera­peu­t*innen können die Reihe als Fortbildung anrechnen lassen. Bei der ÖÄK werden für den Kurs DFP-Punkte eingereicht.

Teilnahmebedingungen
Diese Fortbildung richtet sich an graduierte Psychotherapeut*innen aller Psychotherapierichtungen.
Die Fortbildungsreihe findet nur bei ausreichender Teilnhemer*innenzahl statt.

Ort
Salzburg, Adresse wird noch bekannt gegeben.

Kosten (100 AE)
2.500,– für Mitglieder der ÖGATAP
2.650,– für Nicht-Mitglieder

­Stornobedingungen
Die Teilnahmegebühr ist sofort nach Erhalt der Rechnung zu bezahlen um die Fortbildungsreihe besser planen zu können. Die Anmeldung ist verbindlich.
Eine Abmeldung ist bis 1 Monat vor Beginn der Veranstaltung kostenlos möglich. Nach diesem Zeitpunkt ist eine Stornierung leider nicht mehr möglich.
Stornierungen können nur schriftlich angenommen werden.

Information und Anmeldung
Für weitere Informationen und Anmeldung kontaktieren Sie das Sekretariat der ÖGATAP: 01 / 523 38 39 oder office@oegatap.at

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