Fortbildung Eye Movement Integration (EMI) 2019

ab März 2019  

Fachliche Leitung: Eva Pollani
Organisation: Geschäftsstelle der ÖGATAP
Veranstalter: ÖGATAP

EMI ist eine schnellwirksame neurotherapeutische Technik, mit der Klienten von der Last ungelöster Erinnerungen bei beinahe allen Formen von Trauma befreien kann. Symptome von Angst, Depression, posttraumatischem Stress, und Dissoziation werden statistisch und inhaltlich signifikant reduziert.

Die Methode wurde 1989 von Connirae Andreas und Steve Andreas entwickelt. Danie Beaulieu entwickelte die Technik daraufhin weiter, nachdem sie diese bei Andreas gelernt hatte. Die Wurzeln von EMI liegen sowohl im „neurolinguistischem Programmieren“ (NLP), als auch in Ed Jacobs „Impact Therapie“.

Zwar gibt es oberflächliche Ähnlichkeiten zwischen EMI und EMDR, jedoch wirken die beiden Ansätze über zwei verschiedene Mechanismen.

Über 24 verschiedene horizontale, vertikale, diagonale und zirkuläre langsame Handbewegungen des Therapeuten folgen Smooth Pursuit Eye Movements (SPEMs), langsame Folgebewegungen der Augen, die die Bewegung der Hand verfolgen, sodass derselbe Zielpunkt zentriert auf der Fovea bleibt.

Die multisensorische Repräsentation des Traumas wird verbal und nonverbal zugänglich gemacht und auf allen sensorischen Modalitäten angesprochen. Das ist wichtig, weil Traumata auf allen sensorischen Modalitäten repräsentiert sind. Erst so wird eine multisensorische Integration ermöglicht, sodass die traumatische Erinnerung nicht mehr dissoziiert ist, sondern integriert.

Der Zugang zu unterschiedlichen Ressourcen wird auf diese Weise erleichtert und der Selbstheilungsprozess in Gang gebracht und gefördert.

EMI verändert das Trauma selbst nicht, sondern es fügt (während des Traumas dissoziierte) Informationen hinzu, sodass die intensive bruchstückhafte Traumaerinnerung „verdünnt“ wird.

Die Technik integriert die negativen Erinnerungen des Klienten so weit, dass diese ihre Kapazität verlieren, dessen gesundes Funktionieren zu stören.

Dabei sind verschiedene neuronale Areale (v. a. Locus Caeruleus, Amygdala, Hippocampus, orbito- und präfrontaler Cortex) und Prozesse beteiligt.
EMI fokussiert auf die Schlüssel-Konzepte der traumatischen Erinnerung. Erst wenn möglichst alle traumarelevanten Erinnerungen zu einem Ganzen zusammengefügt werden, kann die Erinnerung im Langzeitgedächtnis abgespeichert und integriert werden.

Aufgabe des Therapeuten ist es, den inneren Prozess anzuregen und zu begleiten, jedoch nicht die Assoziationen zu analysieren, beraten oder zu beeinflussen. Hier unterscheidet sich die EMI-Technik wesentlich von anderen psychotherapeutischen Techniken.

EMI-Therapie eignet sich vor allem zur Bearbeitung von Traumata, sowohl Typ-1-Traumata (zum Beispiel nach Unfällen oder anderen traumatischen Erlebnissen), als auch Typ-2-Traumata, wie wiederholtem sexuellen Missbrauch. Eine Behandlung mit EMI empfiehlt sich jedoch erst nach einer Phase von 6 Wochen nach der Traumatisierung. In der Regel reichen 2 Behandlungen, um eine deutliche Besserung der Symptome zu erreichen. EMI kann in die laufende psychotherapeutische Behandlung integriert werden und erweitert somit die Interventionsmöglichkeiten von Traumatherapeuten relevant.


Die EMI-Ausbildung ist wie folgt gegliedert:

Modul 1 (EMI Level 1)

16 Arbeitseinheiten (2 Tage) Grundausbildung plus 10 Arbeitseinheiten Supervision
Erfahren Sie die Technik zwei Mal als KlientIn und als TherapeutIn während dieser beiden Ausbildungstage.
EMI Level 1 (16 AE): Freitag, 1. März und Samstag, 2. März 2019, jeweils 10.00 – 13.00 und 14.00 – 17.00 Uhr
Supervision 1 (5 AE): Freitag, 3. Mai 2019, 10.00 – 14.00 Uhr
Supervision 2 (5 AE): Freitag, 14. Juni 2019, 10.00 – 14.00 Uhr

 

Modul 2 (EMI Level 2)

16 Arbeitseinheiten (2 Tage) Fortgeschrittenenausbildung plus 6 Arbeitseinheiten Supervision
EMI Level 2 (16 AE): Freitag, 25. Oktober und Samstag, 26. Oktober 2019, jeweils 10.00 – 13.00 und 14.00 – 17.00 Uhr
Supervision 3 (6 AE): Freitag, 29. November 2019, 10.00 – 15.00 Uhr

Nach Absolvierung von EMI Level 1 und EMI Level 2 sowie der erforderlichen Supervisionen können Sie, nach Prüfung der Voraussetzung, auf der internationalen Seite von Danie Beaulieu als zertifizierter Level 2 EMI TherapeutIn geführt werden. (Voraussetzung: Abgeschlossene Psychotherapieausbildung mit Eintragung auf der Liste des Bundesministeriums für Kollegen aus Österreich, Psychologen).
 

Zertifikat

Es besteht die Möglichkeit, nach jedem Level ein Zertifikat („zertifizierte EMI-Therapeuten“) bei Dani Beaulieu zu erwerben, man kommt sowohl auf die internationale Liste als auch auf die europäische Liste.
 

Referentin und Supervisorin

POLLANI Eva, MSc, Psychotherapeutin (HY), Dozentin (HY), eigene Praxis, Grafenbach (NÖ)
 

Zielgruppe, Voraussetzungen

Diese Fortbildung richtet sich an graduierte PsychotherapeutInnen aller Fachrichtungen.
 

Anrechenbarkeit

Als Fortbildung für PsychotherapeutInnen gemäß Psychotherapiegesetz.
Wird bei der Österr. Ärztekammer (dfp-Punkte) und beim BÖP zur Anrechnung als Fortbildung eingereicht.
 

Kosten und Zahlungsmodalitäten

Die Fortbildung ist modular konzipiert, die Module bauen aufeinander auf und können auch getrennt gebucht werden. Die Kosten für die gesamte Fortbildung inklusive der vorgesehenen Gruppensupervision mit insgesamt 52 Arbeitseinheiten betragen € 912,–.

Kosten für Modul 1: € 494,–
Kosten für Modul 2: € 418,–

Die Kosten für das Zertifikat bei Dani Beaulieu betragen € 100,– pro Zertifikat.
 

Stornobedingungen

Die Anmeldung ist verbindlich für das jeweilige Modul.
 

Information und Anmeldung

ÖGATAP, 1150 Wien, Mariahilfer Straße 176/8
T: 01 523 38 39
E-Mail: office@oegatap.at

Bitte melden Sie sich rechtzeitig an!
 

Literatur

Beaulieu, D. (2004): Eye Movement Integration Therapy: The comprehensive clinical guide. Williston, USA: Crown House Publishing Ltd.

Beaulieu, d. (2005, 6 3): In Introduction to Eye Movement Integration Therapy. European Journal of Clinical Hypnosis, pp. 2 – 11

Beaulieu, D. (2014): EMI: the latest practical discoveries and neurological understandings. Müllheim: Auditorium Netzwerk, DVD und CD

Beaulieu, D. (2014): When words are not enough. Müllheim: Auditorium Netzwerk, DVD und CD

Ferstl (Pollani), E. (2010): Eye Movement Integration für Kinder. Workshop bei den Traumatagen in Bruck/Mur

Ferstl (Pollani), E. (2014): Das Glasperlenspiel der Traumatherapie: Ego State, EMI, Hypnose, EDxTM oder „Werde der, der Du bist“. Müllheim: Auditorium Netzwerk, DVD und CD

Ferstl (Pollani), E., Barring, R., Bohne, M., Schiepek, G., Trenkle, B. (2014): Was, wenn es nicht wirkt? Musterunterbrechung und weitere Aspekte. Müllheim: Auditorium Netzwerk, DVD und CD

Ferstl (Pollani), E. (2014): Was eine Raupe das Lebensende nennt, nennen Weise einen Schmetterling. Über-Wunden. Einführung in Eye Movement Therapy zur Behandlung von Traumata bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Müllheim, Auditorium Netzwerk, DVD und CD

Struwig, E. (2008): An Exploratory Study on the Usefulness of Eye Movement Integration Therapy in Overcoming Childhood Trauma. Johannesburg: Social Work in the Faculty of Humanities.

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