Abstinenz – ein Konzept über Begrenzungen und Freiräume

Hermann Pötz      

Über Abstinenz wird oft sehr emotional und heftig gestritten, was damit zu tun hat, dass dieser Begriff mit unterschiedlichsten Assoziationen und Bedeutungen versehen ist. In diesem Beitrag wird eine Haltung der Abstinenz als Teil des inneren Rahmens des/der Therapeuten/in verstanden und als Bezugspunkt für den Umgang mit Wünschen und Bedürfnissen von PatientInnen- wie TherapeutInnenseite diskutiert. Dabei wird ein ethischer und behandlungstheoretischer Aspekt unterschieden. Es wird der Standpunkt vertreten, dass erst durch flexibel gestaltete Begrenzungen des Handelns der besondere so wichtige Entwicklungsraum im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung möglich und gewährleistet wird. Die Rolle einer abstinenten Haltung im Rahmen der KIP wird erläutert.