Ausgabe Imagination 2-3/15
Autor*in: Dr. Katzlberger Florian
Medikamente werden nicht selten als Bedrohung der Identität erlebt. Gerade Patienten mit schwerer struktureller Störung und Identitätsdiffusion haben häufig entweder eine sensitiv-ablehnende Haltung gegenüber Psychopharmaka (meist Antidepressiva) oder missbrauchen Psychopharmaka (v.a. Benzodiazepine, Opiate), um das innere Leeregefühl zu vermeiden. So ist in der Visitensituation der psychosomatischen Klinik die Frage nach einer Medikation zusätzlich zur Psychotherapie ein Spiegel der Übertragung und die szenische Darstellung eröffnet ein diagnostisches Fenster. Der Beitrag soll anregen zur Reflexion der Bedeutung des Einsatzes von Psychopharmaka in der Psychotherapie.