Dieser Artikel geht der Frage nach dem Zusammenspiel von erfahrungs- und theoriegeleitetem Vorgehen in KIP-Therapien nach. Anhand von zwei ausführlich dargestellten Fallvignetten werden im therapeutischen Prozess auftauchende Schwierigkeiten und Herausforderungen hervorgehoben und anhand geeignet erscheinender theoretischer Konzepte diskutiert. Besonderes Augenmerk kommt in diesem Artikel dem Umgang mit schwierigen Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomenen zu, wie sie vermehrt bei der Behandlung früh gestörter PatientInnen auftreten. In beiden Fallvignetten erwiesen sich die Mentalisierungstheorie, das Konzept der projektiven Identifizierung, Überlegungen zum Umgang mit Übertragungsliebe und eine implizite Behandlungstechnik mit KIP als wichtige Orientierungspunkte und Wegweiser im Grenzland zwischen Psychiatrie und ambulanter Psychotherapie.
Ausgabe Imagination 4/13
Autor*in: Mag. Bretschneider Clara