Verfremdung ermöglicht aus der Distanzierung die Wahrnehmung und Bearbeitung von Leid verursachenden Wahrnehmungs- und Verhaltensmustern. Die daran anschließende Integration stellt die zweite, ergänzende Grundbewegung dar. Es wird der Zusammenhang dieser Grundbewegungen mit vier verschiedenen therapeutischen) Erkenntniswegen aufgezeigt und problematisiert. Weiters werden Konsequenzen für die therapeutische Erkenntnisarbeit dargestellt, wobei auch die Frage nach „analytischer“ oder „synthetischer“ Erkenntnis aufgegriffen wird und ebenso die Frage nach der prinzipiellen Fremdheit zwischen Ich und Du und dem dennoch gemeinsamen unübersteigbaren anthropologischen Horizont. Daraus werden Folgerungen für die therapeutische Diagnostik und Therapie abgeleitet sowie spezielle Hinweise für die Katathym Imaginative Psychotherapie gegeben.
Ausgabe Imagination 3/06
Autor*in: MinRat i.R. Mag.DDr. Sedlak Franz