Der Artikel gibt einen Überblick über einige der verschiedenen Konzepte des Unbewussten, die für die tiefenpsychologisch fundierte Hypnosepsychotherapie relevant sind. Geschichtliche Entwicklungen werden dargestellt und es wird festgestellt, dass Milton H. Ericksons Vorgehensweise, emotionale Konflikte auf der Ebene des Unbewussten ohne Einwirkung des bewussten Denkens zu lösen, in deutlichem Widerspruch zu den Ansichten Sigmund Freuds oder Erika Fromms steht. Diese gehen davon aus, dass unbewusstes Material aufgedeckt und in Folge durchgearbeitet werden muss. Insofern liefert Milton H. Ericksons Arbeit keinen Beitrag zu einem psychodynamischen Verständnis, aber für lehr- und lernbare Kommunikationsstrategien, um Personen in Trance zu führen und Trancezustände zu nutzen. Mit Hilfe des Konzepts des »horizontalen Unbewussten«, das auf Resonanzphänomenen beruht, lässt sich sein Vorgehen besser verstehen und einordnen.
Ausgabe Imagination 4/20
Autor*in: Weisgram Christine