Einerseits spiegeln therapeutische Imaginationen in der Art ihrer aktuellen und potentiellen Verwendbarkeit die Symbolisierungsfähigkeit wider, andererseits fördern sie deren Entwicklung. Auf dem Hintergrund der intersubjektiven Wende in der Psychoanalyse ist eine therapeutische Imagination ein gemeinsames Produkt der intersubjektiven Begegnung des Selbst mit dem Anderen im Hier und Jetzt. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven für die Behandlungsmöglichkeiten in der KIP. Anhand einer Fallvignette wird in dieser Arbeit unter anderem dargestellt, welche Rolle die intersubjektive Begegnung im Hier und Jetzt für psychische Transformationsprozesse spielt. Zentrale Fragen sind dabei: Wie vollzieht sich die Entwicklung von der »imaginativen Inszenierung« zur »symbolischen Repräsentanz«? Wie kann eine intersubjektive Imagination die Symbolisierungsfähigkeit verbessern und die psychische Struktur verändern?
Ausgabe Imagination 3/20
Autor*in: Dr. Dieter Jadranka