Der Prozess zwischen dem imaginativen Erleben und der nachfolgenden gestalterischen Umsetzung orientiert sich am Resonanzerleben zu einzelnen Szenen im geführten Körperstellen als angeleitetes Verändern der Körperhaltung. Dabei ist nicht das gestalterische Können von Bedeutung, sondern vielmehr die affektive Resonanz, die in der Ausdrucksgebung einer Szene deutlich wird. So können innere Bilder einen Zugang zu subjektiven Erlebensprozessen schaffen. Dieser Schritt vom szenisch Erlebten zum gestalterischen Ausdruck stellt eine Verarbeitung bereit, die gleichzeitig Wandlungsformen bewirken kann. Über die Veränderung der Körperhaltung bei geschlossenen Augen als »geführtes Körperstellen« im therapeutischen Setting im Sinne des Embodiments wird ein Resonanzerleben zum unbewussten einsozialisierten Körpererleben initiiert. Eine Umsetzung im nachfolgenden ästhetischen Gestalten beinhaltet eine Verarbeitungsform und schafft eine Brücke zur Katathym Imaginativen Psychotherapie (KIP).
Ausgabe Imagination 3-4/18
Autor*in: Prof. Dr. phil. habil. em. Hampe Ruth