»Die ich rief, die Geister …« Familienbande im Kontext medizinisch assistierter Reproduktion

Immer mehr Menschen nutzen zur Erfüllung ihres Kinderwunsches assistierte Reproduktionstechnologien. Deren stete Weiterentwicklung ermöglicht Zeugungsformen, die Zeit-, Generationen- und Inzestschranken außer Kraft setzen. Die damit verbundenen Gefühle erfahren im Behandlungsprozess wenig Anerkennung und Integration. Die Illusion des Machbaren verbunden mit Zeitdruck führt oft zu Entscheidungen, die einerseits eine Chance, andererseits eine emotionale Überforderung und potentielle Belastung für familiäre Beziehungen darstellen. So finden sich Eltern im Spannungsfeld zwischen ihren Wunschvorstellungen und deren Materialisierung, den Herausforderungen bezüglich des Umgangs mit der Entstehungsgeschichte des Kindes und den bewussten und unbewussten Phantasien aller Beteiligten bezüglich bedeutsamer AkteurInnen im Famliengefüge. Die Arbeit setzt sich mit der Aktualität und Gültigkeit psychoanalytischer Konzepte auseinander, die durch einen verstehenden Zugang Sicherheit für Eltern und Kinder in verwirrenden Konstellationen ermöglichen.