Wie spreche ich, wenn ich rede. Zögere ich zu antworten, nuschele ich etwas weg, oder werde ich zu laut, wo es nicht passt! Was höre ich, wenn jemand mir gegenüber zögert, nuschelt oder plötzlich zu laut wird? Was kommt bei mir an, jenseits der bekannten Bedeutung der Worte, was teile ich auf der impliziten Ebene des Sprechaktes mit und was kann der Andere daraus lesen?
Das Sprechen ist ein körperlicher Vorgang, der gelernt, angewendet und dechiffriert werden kann. Der Ausgangspunkt des methodischen Vorgehens der szenischen Imagination ist es, den Fokus der Wahrnehmung auf die sprachlichen Mitteilungen zu richten, die unmerklich stattfinden. Artikulation und aktives Hören werden aus ihrem ursprünglichen unbewussten Interaktionszusammenhang herausgelöst und in kleine Passagen zerlegt, isoliert und wieder zusammengefügt. Die emotionalen Ausdrucksmöglichkeiten der gesprochenen Sprache werden so erkundet. In den szenischen Imaginationen werden bestehende Sprachmuster überarbeitet und neue entwickelt, die später in anderen, therapeutischen und nicht therapeutischen Zusammenhängen erprobt und überprüft werden können.
Keine Vorkenntnisse sind notwendig. Trotz online – bequeme Kleidung wird empfohlen.
Literatur: Bochow J, (1997) Bohleber W. (2014), Fischer –Lichte E. (2004), Fonagy P. (2002), Lorenzer A. (1974), (Lacan, S I 1966, zit. 1996) Mertens M. (2013), Segal H. (1996), Schmidt M. (2014), Tadeuz B. & Bigniew O. (1979) Warsitz Rolf – Peter (2014)
Stephan Engelhardt, Mag.art., Kunstpädagoge, Theaterpädagoge, Psychotherapeut (KIP), eigene Praxis, Wien.