„Just the worst time for a revolution?“ Fatma blickt ins Publikum, das sich in der alten Bauernstube drängt. SchülerInnen führten die „Hamletmaschine“ in einem Museum auf. Heiner Müllers Stück berichtet vom Scheitern der Utopien des 20. Jahrhunderts. Die Inhalte des Textes vermischten sich mit dem Ort und den Anliegen der Jugendlichen.
Der Theaterunterricht ist keine Psychotherapie, doch die Methodik des Faches „Theater“ verfügt über eine „therapeutische Dimension“. „Die Hamletmaschine“ bot den Jugendlichen die Möglichkeit, ihr individuelles Erleben von Fremdheit und Angst schauspielerisch zu bearbeiten. In diesem theaterpädagogischen Setting wurde der Fokus auf psychodynamische Prozesse gerichtet. Die Arbeit mit der performativen Selbstreferenzialität baut auf dem Konzept des „szenischen Verstehens“ von Alfred Lorenzer auf. Diese Methodik kann auch in einem psychotherapeutischen Kontext angewendet werden.
Nur an einem Thema kann ich nicht so leicht vorbeigehen […] Ich meine die Anwendung der Psychoanalyse auf die Pädagogik […]! (Freud S., 1932)
Literatur: Lorenzer, A. (1974), Segal, H. (1996), Fonagy, P. (2002), Fischer–Lichte, E. (2004), Bohleber, W. (2014), Schmidt, M. (2014), Warsitz Rolf–Peter (2014)
Stephan Engelhardt, Mag. art., Kunstpädagoge, Theaterpädagoge, Psychotherapeut (KIP), eigene Praxis, Wien