Die symbolische Ordnung der Kultur und Identität. Über das Menschenbild in der Moderne und seine Bezüge zu psychotherapeutischen Fragen

Hermann Pötz      

Psychotherapeutische Konzepte haben das Menschenbild der Moderne zur Grundlage. Diese meist unreflektierte Selbstverständlichkeit spielt nicht nur eine Rolle in der Arbeit mit MigrantInnen, sondern insgesamt für die Theoriebildung und den Aufgabenbereich der Psychotherapie. Der vorliegende Beitrag bemüht sich, die spezifischen Merkmale der abendländisch-europäischen Kultur und unserer modernen Identität darzustellen und in ihrer Genese nachzuzeichnen. Ausgehend von den Konzepten Identität, Symbolisierung und triadischer Raum wird ein Brückenschlag in geschichts‑ und kulturphilosophisches Terrain versucht. Nach der Artikulierung der modernen und spätmodernen Konfliktfelder sollen deren Folgen auf neuere Entwicklungen auf dem Gebiet der Psychotherapie beispielhaft aufgezeigt werden.