Worte hören, Bilder sehen – Seelische Bewegung und ihre Metaphern

Michael M. Buchholz      

Anhand dreier Fallbeispiele wird die neue Metapherntheorie der kognitiven Linguistik erläutert und deren Nutzen für die psychoanalytische Praxis herausgestellt. Der Schritt von der poetischen zur konzeptuellen Metapher, zur mentalen Kinetik und zu den Körperschemata, wie die kognitive Linguistik vorschlägt, illustriert die Nähe dieses Ansatzes zu psychoanalytischen Essentials, wie etwa dem Freudschen programmatischen Satz, dass das Ich vor allem ein körperliches sei. Erreicht wird so ein Zugang zu der Vorstellung, dass Sprechen nicht Gegensatz des Körperlichen sei, sondern dessen Kontinuierung. Folgerungen für die Psychosomatik werden angedeutet.