Das frühe Ich und der träumende Andere

Helga Reiter      

Im Zuge der projektiven Identifikation nach M. Klein und W. Bions »Container-Contained«-Beziehungs- und Denkmodell wird es dem frühen Ich möglich, den Schritt aus dem prä-symbolischen, noch konkretistischen Zustand der ausschließlichen Subjektivität in die Progression einer realen Welt zu tun, wo Symbole kommunizierbar werden. Mittels H. Segals Theorie des Symbolbildungsprozesses und unter besonderer Berücksichtigung von W. Bions Denktheorie habe ich die vielschichtigen Dimensionen der Denk-Fühl-und Beziehungsprozesse ausgeführt, die psychoanalytischen Traumtheorien (Flanders 1993) zugrunde liegen.
Die Traumtheorie D. Meltzers (1995), die auf der kleinianischen Strukturtheorie und der Metapsychologie W. Bions aufbaut, besagt, dass Träumen unbewusstes Denken sei und fordert zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung heraus. Ich stelle nun ein psychoanalytisches Modell der therapeutischen Imagination als Denkprozess vor, das verschiedene Modi der mentalen Elaborisierung des Imaginationsprozesses aufzeigt. Anhand eines Fallbeispiels werden die Prozesse der »protomentalen« sowie »mentalen Imagination« verdeutlicht.