Das Wiederfinden der Lebensträume in der Imagination – Ressourcenorientierte Arbeit mit KrebspatientInnen

Gerda Felder      

Trotz Angst und Bedrohung bedeutet Krebs für viele Patienten auch einen Wendepunkt in ihrem Leben. Gewohntes wird in Frage gestellt, und Prioritäten werden neu gereiht: Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Entwicklung des Eigenen, das dem Leben Sinn und Bedeutung gibt, und auf die Entfaltung ungelebter Persönlichkeitsanteile. Eine lösungs- und ressourcenorientierte Haltung des Therapeuten soll dem Patienten helfen, in Konflikten gebundene Fähigkeiten und Stärken freizusetzen, die Vorstellung von Ungewöhnlichem gefühlsmäßig zu besetzen und damit Raum für die Möglichkeit des Andersseins zu schaffen.
In drei Fallvignetten wird illustriert, wie verschüttete Wünsche und Lebens­träume im Symbol an das Bewusstsein herangetragen und gestaltet werden können und wie in der Wechselwirkung zwischen primär- und sekundärprozesshaftem Denken ein kreativer Zugang zu deren Umsetzung gefördert werden kann.