Wenn der Körper für die Seele spricht – Wie können wir Somatisierungen mentalisieren?

Barbara Hauler      

Unsere frühesten Beziehungserfahrungen sind tief in den Leib eingeschrieben und zugleich Teil unseres impliziten Gedächtnisses. Sie bilden das Fundament für unsere Beziehungsgestaltung und können Quelle für Vitalität und Lebensfreude sein – oder aber in neurotischen Störungen, psychosomatischen Erkrankungen und Schmerzsyndromen reinszeniert werden. Durch Fokussierung auf das körperliche Erleben der Patienten in den Imaginationen und die eigenen körperlichen Reaktionen in der Gegenübertragung können die »inneren Bewegungen« und damit auch Inhalte des impliziten Beziehungswissens erfahrbar und einer Überarbeitung zugänglich werden. Dabei erweist sich der Ansatz des verkörperten Mentalisierens mit seinen spezifischen Behandlungsprinzipien und Interventionen als besonders hilfreich. Dies wird anhand dreier Fallvignetten dargestellt.