Über Freuds Text »Trauer und Melancholie«

Jürgen Kellersmann      

Es wird der Text von Sigmund Freud »Trauer und Melancholie« aus dem Jahre 1917 besprochen. Die in dieser Arbeit entwickelten Überlegungen zu der melancholischen Verlustverarbeitung sind für ein psychoanalytisches Verständnis schwerer Pathologien bis in die heutige Zeit hinein richtungsweisend geworden. Erstmals wird in dieser Arbeit von Freud die Analyse des Schicksals von Identifizierungen diskutiert. Die entwicklungspsychologische Dimension der Identifizierungen ist mit der Frage verbunden, welchen Beitrag die Identifizierungen für die Persönlichkeitsentwicklung leisten. Diese Überlegungen sind nicht nur für das Verständnis depressiver Krankheiten von Bedeutung, sondern auch für die Psychodynamik anderer schwerer psychischer Erkrankungen.