Intersubjektivität – Psychotherapie als gemeinsame Erfahrung

Michael Ermann      

Das Konzept der Transformation verweist auf das interpersonelle Feld, in dem unbewusste Austauschprozesse zwischen den Beteiligten stattfinden. Diese Prozesse stehen im Zentrum einer Betrachtungsweise, die sich in den letzten Jahrzehnten in der Psychoanalyse etabliert hat: Die Intersubjektivität. Sie rückt das Zusammenspiel zwischen den Subjektivitäten, d. h. die zwischenmenschliche Begegnung in den Vordergrund. Sie betrachtet die gegenseitige und wechselseitige Einflussnahme, die in jeder Begegnung unweigerlich zum Tragen kommt, als Motor für Veränderungen. Dieser Ansatz soll auf der Basis von klinisch-praktischen Erfahrungen Gegenstand dieses Beitrags sein. Dabei beschäftigt den Autor vor allem die Wirkung der therapeutischen Therapie, nämlich die Veränderung des Selbst der Beteiligten oder, in moderner Terminologie: die Transformation der Subjektivitäten.