Imaginative Erzählungen – Wie gemeinsam erschaffene Bilder unserer Psychotherapien tragen

Helga Ploner      

Imaginationen tragen dazu bei, etwas Inneres, das »ungedachte Bekannte« (Bollas) zwischen Patient*in und Therapeut*in träumbar, erfahrbar und letztendlich symbolisierbar zu machen. Gerade in Phasen, in denen die Fähigkeit zur Rêverie verloren zu gehen droht, werden sie zu einem wichtigen tragenden Element, das den Zugang zu dem, was noch schwer in Worte zu fassen ist, (wieder) herstellen kann. Anhand einer Fallvignette wird dieser Prozess veranschaulicht und es wird vorgeschlagen, die aufeinanderfolgenden Imaginationen, die im Laufe einer Therapie entstehen, im Sinne Ferros als narratives Gewebe zu betrachten, das von beiden, von Patient*in und Therapeut*in, gestaltet, immer wieder neu erschaffen, transformiert und verändert wird und gerade durch diese Modifikationen seine Tragfähigkeit erhält.