Das Ringen mit unbewussten negativen Affekten zur Überwindung von ­innerpsychischen Grenzen – Die Zeichnung als Vehikel auf dem Weg zu einer mentalisierten Affektivität

Monika Pomberger-Kugler      

In psychotherapeutischen wie in Alltagsbeziehungen findet der wesentliche Informationsaustausch nicht durch Worte sondern durch unbewusste mimische Affektausdrücke statt. Vorwiegend negative Affekte auf Seiten der Klientinnen und Klienten haben keine negativen Effekte auf das Behandlungsergebnis. Ein kontinuierliches Ringen mit negativen Affekten ist so gesehen eine Conditio sine qua non jeder psychotherapeutischen Behandlung. Der systematische Einsatz der Zeichnung, eines interaktives Werkzeugs der KIP, bietet vielfältige Möglichkeiten, die Mentalisierungsfähigkeit von negativen Affekten zu fördern. Die Zeichnung kann ein Vehikel dafür sein, negative Affekte aus dem Übertragungsraum ins »Gegenwartsunbewusste« zu bewegen. Die Bedeutsamkeit des Findens interaktiver Metaphern als Zwischenglied bei diesem Umbauprozess wird aufgezeigt. Eine Veränderung des vorherrschenden Übertragungsmusters wird metaphorisch als innerpsychische Grenzüberschreitung im Sinne eines Behandlungserfolges benannt.