Katathym Imaginative Psychotherapie

Katathym Imaginative Psychotherapie

Die Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) geht wie andere tiefenpsychologische Verfahren auch in ihrer Behandlungstheorie von der Bedeutsamkeit unbewusster seelischer Strukturen und Konflikte aus. Diese Strukturen und Konflikte, deren neurobiologische Basis immer besser erforscht werden, sind neben Traumatisierungen und den Folgen chronischer psychosozialer Belastung die wichtigsten Faktoren für das Entstehen psychischer und psychosomatischer Erkrankungen.

Wie aus dem Namen hervorgeht, steht in der Behandlung die Anwendung von Imaginationen, d.h. das therapeutisch begleitete Erleben von inneren Bildern und Szenen im Vordergrund und kommt zum herkömmlichen tiefenpsychologischen Repertoire von Interventionen hinzu.

Die während des Imaginierens aus dem Unbewussten auftauchenden bildhaften Szenen und Gefühlsbewegungen werden als „Bildersprache des Unbewussten“ verstanden und in der Folge auf einer tiefenpsychologischen psychotherapeutischen Gesprächsebene besprochen und durchgearbeitet.

Das Spektrum für den Einsatz der KIP ist vielfältig. Das Verfahren wird für Erwachsene, Kinder und Jugendliche als Einzel-, Paar-, Familien und Gruppenpsychotherapie angewandt. Indikationen für die Behandlung mit der KIP sind Lebenskrisen, Ängste und Depressionen, ebenso wie strukturelle Störungen und Borderline-Störungen oder Schmerzen und psychosomatische Erkrankungen.

Zukünftige Psychotherapeut:innen für KIP werden dahingehend ausgebildet, psychische Störungen und Erkrankungen zu diagnostizieren und geeignete indikationsgerechte Behandlungsschritte einsetzen zu können. Neben dem Erwerb theoretischer und methodischer Kenntnisse kommt der persönlichen Entwicklung der Auszubildenden zentrale Bedeutung zu.

Die Ausbildung ist ein kontinuierlicher Prozess, der durch eine laufende Evaluation begleitet wird. Der positive Abschluss der Ausbildung berechtigt zur Eintragung in die Psychotherapeut:innenliste des BMG und zur selbstständigen Behandlung von Patient:innen mit der Methode.

Voraussetzungen für den Beginn der Ausbildung Katathym Imaginative Psychotherapie

Die Ausbildung zur Therapeut:in für Katathym Imaginative Psychotherapie im Sinne der Ausbildungsrichtlinien und im Rahmen des psychotherapeutischen Fachspezifikums (gem. PthG § 10 (2) kann nur beginnen, wer

  • a) eigenberechtigt ist
  • b) das 24. Lebensjahr vollendet hat
  • c) das psychotherapeutische Propädeutikum erfolgreich absolviert hat
  • d) die im PthG § 10 (2) Z. 5-9 genannten beruflichen Voraussetzungen erfüllt
  • e) ein Auswahlseminar in Katathym Imaginativer Psychotherapie absolviert hat und
  • f) ein Aufnahmegespräch bei zwei Lehrtherapeut:innen mit voller Lehrbefugnis der ÖGATAP positiv abgelegt hat.

I. Der theoretische Teil umfasst mind. 300 Stunden (lt. § 6 (1) PthG) und beinhaltet

  1. die Theorie der gesunden und pathologischen Persönlichkeitsentwicklung
  2. die Persönlichkeits- und Interaktionstheorien
  3. Methodik und Technik
  4. Psychotherapeutische Literatur

II. Der praktische Teil umfasst mind. 1600 Stunden (lt. §6 (2) PthG) und beinhaltet

  1. die Selbsterfahrung im Einzel- und Gruppensetting
  2. die kontinuierliche und geschlossene Ausbildungsgruppe für die Dauer von 3,5 - 4 Jahren
  3. Stufen- und Sonderseminare, sowie Theorieveranstaltungen der ÖGATAP
  4. die psychotherapeutische Tätigkeit unter Supervision im Ausmaß von mindestens 600 Stunden
  5. das Praktikum von mindestens 550 Stunden und die begleitende Praktikumssupervision

Die Ausbildung ist ein kontinuierlicher Prozess. Der Ausbildungsfortschritt der fachspezifischen Ausbildung wird durch die kontinuierliche Evaluation gewährleistet.

Die schriftliche Ausarbeitung einer Falldarstellung und das erfolgreiche Ablegen des Therapeut:innenkolloquiums bilden den Abschluss der Ausbildung in der durchschnittlichen Dauer von 5 - 6 Jahren.

Manual KIP Mai 2024

Nach Auswahlseminar und Aufnahmeverfahren setzen sich Kosten in etwa wie folgt zusammen:

  • Ausbildungsgruppe: 450 Stunden, ca. € 11 700
  • Einzelselbsterfahrung: zumindest 100 Stunden, Honorar pro Sitzung zwischen € 80 und € 145. Die Stundenanzahl der Lehrtherapie ist individuell verschieden und ergibt sich aus dem psychotherapeutischen Prozess
  • Seminargebühren pro Seminar je nach Dauer zwischen € 126 für 6 Einheiten und € 420 für 20 Einheiten
  • Praktikums- und Fallsupervisionen sowie Fallvorstellungen: Honorare pro Einheit zwischen € 80 und € 145
  • Abschlusskolloquium € 732
  • jährlicher Mitgliedsbeitrag: dzt. € 298 und € 36 Ausbildungsbeitrag

Die angegebenen Kosten basieren auf ÖGATAP Preisen mit Stand März 2024. Die Tarife werden jährlich an die Inflation angepasst. Änderungen vorbehalten.

Sesselkreis

Veranstaltungen

Im Rahmen des Aufnahmeverfahrens für die Zulassung zur Ausbildung in Katathym Imaginativer Psychotherapie ist ein Auswahlseminar zu absolvieren. In diesem wird ein Überblick über die weit gefächerte Methode geboten, wie sie in der ÖGATAP vermittelt wird. Die Teilnehmer:innen können in praktischen Übungen bereits erste Trance-Erfahrungen sammeln und in einem daran anschließenden Reflexionsprozess konzeptualisieren.

Auswahlseminar

29.-31. Mai 2025
Goldegg
Vortragende*r Dominik Witzmann

Ausbildungsgruppen

6./7. Dezember 2024
Wien
Vortragende*r Dr. Hermann Pötz
Frühjahr 2025
Salzburg
Vortragende*r Florian Katzlberger
4.-6. Juli 2025
Wien
Vortragende*r Dr. Alexander Haggag

Downloads

Für alle Ausbildungsteilnehmer:innen, die Ihre Ausbildung ab 1.3.2022 begonnen haben.
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Kontakt

Bei weiteren Fragen zur Methode oder Ausbildung können Sie uns gerne kontaktieren!

E-Mail: ausbildungsleitung@oegatap.at

Sekretariat der ÖGATAP
Telefon: (01) 523 38 39

Erreichbarkeit
Montag - Donnerstag: 10.00 - 13.00 Uhr
Mittwoch zusätzlich: 14.00 - 16.00 Uhr