Hypnosepsychotherapie
Die Hypnosepsychotherapie nutzt das dem Menschen innewohnende Potenzial durch die therapeutische Arbeit mit veränderten Bewusstseinszuständen. Neue Wege und Möglichkeiten zum Bewältigen von bislang Unverarbeiteten, zur Problemlösung und zur persönlichen Weiterentwicklung eröffnen sich in der therapeutischen Hypnose. Hypnose ist das älteste Heilverfahren der Menschheit, seit jeher werden Probleme und festgefahrene Muster mit Hypnose gelöst und unentdeckte Potentiale verfügbar gemacht.
Der hypnotische Zustand ist ein natürliches Phänomen, ein Zustand erhöhter nach innen gerichteter Aufmerksamkeit und Konzentration. Die Trance ist also wohlvertraut. Der vertrauensvollen psychotherapeutischen Beziehung kommt höchste Bedeutung zu. Der Ablauf wird miteinander abgeklärt und aufeinander abgestimmt. Daher sollte Hypnose nur im Rahmen einer psychotherapeutischen, einer psychologischen oder einer ärztlichen Behandlung angewendet werden.
Wie andere tiefenpsychologische Verfahren auch, geht die Methode Hypnosepsychotherapie in ihrer Behandlungstheorie von der Bedeutsamkeit unbewusster seelischer Prozesse aus. In der hypnoanalytischen Arbeitsweise werden Selbsterkenntnis und die Aufarbeitung von Problem verursachenden, früheren und frühkindlichen Erlebnissen gefördert. Besondere Bedeutung kommt der Stabilisierung und der Bewältigung von bislang unverarbeiteten Traumata zu, denn in der Trance werden innere Gelassenheit, Sicherheit und Kraft aufgebaut.
So ist die Hypnosepsychotherapie ein Verfahren, dessen positive Wirkung auf Psyche und Körper in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen wurde und bei einer Vielzahl von psychischen und psychosomatischen Störungen erfolgreich angewandt wird, z.B. bei Ängsten, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, chronischen Leiden.
Auch lösungsorientierte Ansätze hypnosystemische, hypnobehaviorale und ericksonianische Ansätze sind Bestandteil der Ausbildung in der Hypnosepsychotherapie, um Lebensperspektiven und Lebensfreude zu entwickeln.
Zukünftige Psychotherapeut:innen für HY werden dahingehend ausgebildet, psychische Störungen und Erkrankungen zu diagnostizieren und geeignete indikationsgerechte Behandlungsschritte einsetzen zu können. Neben dem Erwerb theoretischer und methodischer Kenntnisse kommt der persönlichen Entwicklung der Auszubildenden zentrale Bedeutung zu.
Die Ausbildung ist ein kontinuierlicher Prozess, der durch eine laufende Evaluation begleitet wird. Der positive Abschluss der Ausbildung berechtigt zur Eintragung in die Psychotherapeut:innenliste des BMG und zur selbstständigen Behandlung von Patient:innen mit der Methode.
Voraussetzungen für den Beginn der Ausbildung Hypnosepsychotherapie
Die Ausbildung zur Therapeut:in für Hypnosepsychotherapie im Sinne der Ausbildungsrichtlinien und im Rahmen des psychotherapeutischen Fachspezifikums (gem. PthG § 10 (2) kann nur beginnen, wer
- a) eigenberechtigt ist
- b) das 24. Lebensjahr vollendet hat
- c) das psychotherapeutische Propädeutikum erfolgreich absolviert hat
- d) die im PthG § 10 (2) Z. 5-9 genannten beruflichen Voraussetzungen erfüllt
- e) ein Einführungsseminar/Auswahlseminar in Hypnosepsychotherapie absolviert hat
- f) ein Aufnahmegespräch bei zwei Lehrtherapeut:innen mit voller Lehrbefugnis der ÖGATAP positiv abgelegt hat.
I. Theoretischer Teil umfasst mind. 300 Stunden (lt. § 6 (1) PthG) und beinhaltet
- die Theorie der gesunden und pathologischen Persönlichkeitsentwicklung
- die Persönlichkeits- und Interaktionstheorien
- Methodik und Technik
- Psychotherapeutische Literatur
II. Praktischer Teil umfasst mind. 1600 Stunden (lt. §6 (2) PthG) und beinhaltet
- die Selbsterfahrung im Einzel- und Gruppensetting
- die kontinuierliche und geschlossene Ausbildungsgruppe für die Dauer von 3,5- 4 Jahren
- die Stufen- und Sonderseminare, sowie Theorieveranstaltungen der ÖGATAP
- die Psychotherapeutische Tätigkeit unter Supervision im Ausmaß von mindestens 600 Stunden
- das Praktikum von mindestens 550 Stunden und die begleitende Praktikumssupervision
Die Ausbildung ist ein kontinuierlicher Prozess. Der Ausbildungsfortschritt der fachspezifischen Ausbildung wird durch die kontinuierliche Evaluation gewährleistet.
Die schriftliche Ausarbeitung einer Falldarstellung und das erfolgreiche Ablegen des Therapeut:innenkolloquiums bilden den Abschluss der Ausbildung in der durchschnittlichen Dauer von 5-6 Jahren.
Nach Auswahlseminar und Aufnahmeverfahren setzen sich Kosten in etwa wie folgt zusammen:
- Ausbildungsgruppe: 460 Stunden, ca. € 11 960
- Einzelselbsterfahrung: zumindest 100 Stunden, Honorar pro Sitzung zwischen € 80 und € 145. Die Stundenanzahl der Lehrtherapie ist individuell verschieden und ergibt sich aus dem psychotherapeutischen Prozess
- Seminargebühren pro Seminar zwischen € 420 und € 446 für 20 Einheiten
- Praktikums- und Fallsupervisionen sowie Fallvorstellungen: Honorare pro Einheit zwischen € 80 und € 145
- Abschlusskolloquium € 732
- jährlicher Mitgliedsbeitrag: dzt. € 298 und € 36 Ausbildungsbeitrag
Die angegebenen Kosten basieren auf ÖGATAP Preisen mit Stand März 2024. Die Tarife werden jährlich an die Inflation angepasst. Änderungen vorbehalten.
Hier finden Sie eine aktuelle Liste der Lehrtherapeut:innen für HY., öffnet neues Fenster
Veranstaltungen
Im Rahmen des Aufnahmeverfahrens für die Zulassung zur Ausbildung in Hypnosepsychotherapie ist ein Auswahlseminar zu absolvieren. In diesem wird ein Überblick über die weit gefächerte Methode geboten, wie sie in der ÖGATAP vermittelt wird. Die Teilnehmer:innen können in praktischen Übungen bereits erste Trance-Erfahrungen sammeln und in einem daran anschließenden Reflexionsprozess konzeptualisieren.
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Kontakt
Bei weiteren Fragen zur Methode oder Ausbildung können Sie uns gerne kontaktieren!
E-Mail: ausbildungsleitung@oegatap.at
Sekretariat der ÖGATAP
Telefon: (01) 523 38 39
Erreichbarkeit
Montag - Donnerstag: 10.00 - 13.00 Uhr
Mittwoch zusätzlich: 14.00 - 16.00 Uhr