Brüche in der Seelenlandschaft - Ein Ringen um Verbindungen
Karl-Albrecht Dreyer, Ulm
Sabine Fiala-Preinsperger, Mödling
Anna Leszczynska-Koenen, Frankfurt/M.
Claudius Stein, Wien
Heinz Weiß, Stuttgart
Kongressleitung: Michael Rosner in Kooperation mit Bernhard Brömmel
Kongresskomitee: Berta Pixner, Regina Schnallinger
Organisation: ÖGATAP-Geschäftsstelle
Veranstalter: ÖGATAP
Zum Thema
In der psychodynamischen Psychotherapie sind wir sowohl mit Brüchen des Seelischen als auch mit den bestehenden und den sich im Prozess der Behandlung erst entwickelnden Verbindungen beschäftigt. Wie wir Fragiles langsam sichern können, Brüchiges zusammenführen, Worte zu Geschichten fügen, biographische Details zur Narration verhelfen, Bilder mit Begriffen füllen, aber auch umgekehrt Spaltendes erkennen, Angstvolles vor manchen Brüchen mindern bleibt immer wieder eine herausfordernde und spannende Aufgabe. Manchmal allerdings ist dieser seelische Abgrund gar nicht so tief und unüberwindbar, wie anfänglich gespürt und befürchtet. Oder erweist sich sogar als fruchtbar, als entwicklungsfördernde Zäsur, die einen Neubeginn erahnen lässt. Die therapeutische Beziehung selbst kann als zentrale Brücke verstanden werden. Eine Brücke, die in uns selber und gemeinsam mit den PatientInnen zu finden ist und sogar über längere Strecken gefährdet sein kann. Viele Behandlungskonzepte, Techniken und deren Modifikationen, die sicherlich dabei auch kreativ-individuelle Formen haben, können sich dieser Verbindungen gerade in der Kenntnis der Brüche annehmen.
Auch die politisch-kulturelle Umwelt hat ihren Niederschlag auf die Stabilität der unbewussten inneren Welt. Bei den Wandlungen der Moderne geschieht dies anders als bei rigiden gesellschaftlichen Vorstellungen. Ganz aktuell werden für viele Menschen heftige Umbrüche in ihrem Leben durch Flucht und Exil verursacht, die die seelische Belastbarkeit bis tief in die innersten Schichten erschüttert.
All dem wollen wir in der Tagung nachgehen und freuen uns über Ihre Teilnahme.