Internationaler Kongress für angewandte Tiefenpsychologie 2018

19. - 20. Jänner 2018
Veranstaltungsort
AKH
Wien

Angelika Ebrecht-Laermann, Berlin
Petra Holler, Passau
Marga Löwer-Hirsch, Düsseldorf
Monika Pomberger-Kugler, Linz
Martin Teising, Berlin
u.a.

Kongressleitung: Michael Rosner in Kooperation mit Bernhard Brömmel
Kongresskomitee: Stephan Engelhardt, Berta Pixner, Regina Schnallinger
Organisation: ÖGATAP-Geschäftsstelle
Veranstalter: ÖGATAP

Kongress 2018

Zum Thema

Der ursprünglich nur territoriale Begriff der Grenzen hat im psychotherapeutischen Kontext komplexe und vielfältige Bedeutungen. Die daraus resultierenden Fragestellungen haben zwar im praktischen Arbeiten eine hohe Relevanz, wurden aber nicht oft in den direkten Fokus der Aufmerksamkeit und der theoretischen Beschäftigung gestellt.
Könnten wir doch aus der Perspektive von Entwicklung, Aufrechterhaltung, Auflösung und Zerstörung der intrapsychischen und interpersonellen Grenzen auch den gesamten psychotherapeutischen Prozess betrachten und ordnen. Dieser Blickwinkel kann dementsprechend auch für die Konstitution des Subjekts benützt werden.
G. Benedetti beschreibt die Psychotherapie per se als eine Grenzerfahrung, ein Können an der Grenze des Nichtkönnens, ein Mitsein an der Grenze des Fremdbleibens, ein Verstehen an der Grenze des Unverständlichen, ein sympathisches Mitgehen an der Grenze der undurchdringlichen Geschiedenheit.
Und wenn wir nur an das Setting und die Regelsetzung als Schlüsselbereiche unseres Tuns denken, sind diese doch gleichzeitig unangenehme Demarkation und haltender Rahmen. Erfahrungen an der Grenze sind mit besonderer Affektivität verbunden, Grenzen schaffen Struktur und sind selber Struktur. Umgekehrt erzeugen Grenzverletzungen gravierende Probleme.
Die Bedeutung von Grenzen ist aber gerade in diesen Zeiten nicht nur auf unser Fach beschränkt. Ist doch der Umgang mit den äußeren – nationalen Grenzen – das große auch politische Thema dieser Tage. Hier sind neben den realen Handlungen auch kollektive – oftmals regressive – Phantasien mitbestimmend. All dies hat unseren psychotherapeutischen Alltag erreicht.
Vorträge und Workshops sollen einiges von diesem weiten Feld der Grenzen beleuchten.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

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