Fanatismus oder vom extremen Seelenleben
Peter Conzen, Bonn
Michael Günter, Stuttgart
Alice Pechriggl, Klagenfurt
Mathilde Pichler, Wien
Jens Tiedemann, Berlin
u.a.
Kongressleitung: Michael Rosner in Kooperation mit Bernhard Brömmel
Kongresskomitee: Traude Ebermann, Philipp Pichler, Berta Pixner, Regina Schnallinger
Organisation: ÖGATAP Geschäftsstelle
Veranstalter: ÖGATAP
Zum Thema
Fanatismus ist ein Thema von verstörender – aktueller Brisanz. Als Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten können wir uns diesem Phänomen nicht entziehen, sowohl aus eigener Betroffenheit als auch in unserer Arbeit mit Opfern (manchmal auch mit Tätern oder Täterinnen) von fanatischem Handeln oder mit deren Nachkommen.
Der Begriff des Fanatismus stammt ursprünglich aus dem soziologisch-politischen Bereich. Wir denken, dass ohne psychodynamisches Verstehen das Phänomen Fanatismus in seiner Komplexität nicht zu erfassen ist. Es sind grundlegende und aktualisierte unbewusste psychische Dispositionen – Abwehrmuster, Konflikte und Strukturen, einseitiges Geschlechtsrollenverständnis mit entsprechenden (extremen) Fantasien –, die zu einer persönlichen und/oder kollektiven Überzeugung mit eingeengten Inhalten und Werten bei gleichzeitig hohem Identifizierungsgrad führen können. Im Fanatismus werden sie destruktiv wirksam.
Die Wechselwirkung zwischen Psychodynamik und Politischem zu verstehen und Fanatisches in der klinischen Situation aufzuspüren und zu beleuchten sind Ziele des Kongresses.