Curriculum TFP

ÖGATAP
3. Weiterbildungscurriculum für psychodynamische Psychotherapie der Borderline-Störungen in Wien


Transference Focused Psychotherapy, TFP
Leitung: ÖGATAP, TFP Institut München, Personality Disorders
Institute – New York, in Kooperation mit dem AAI
Organisationskomitee:
B. Brömmel (ÖGATAP)
G. Brownstone (WPV/IPA)
M. Grögl-Buchart (ÖGATAP)
N. Lachmann (ÖGATAP)
M. Lohmer (DPV, TFP-Institut München)
M. Rosner (ÖGATAP)
A. Wolek (ÖGATAP)
P. Althuber (Alfred Adler Institut)
Veranstalter:
ÖGATAP (Österreichische Gesellschaft für
angewandte Tiefenpsychologie und allgemeine
Psychotherapie),
Kaiserstraße 14/13, 1070 Wien
Tel.: 01-523 38 39, E-Mail: office@oegatap.at,
Web: www.oegatap.at
Unterrichtende und Supervisoren:
O. Kernberg (New York)
F. Yeomans (New York)
J. Clarkin (New York)
M. Lohmer (München)
A. Schneider-Lehmann (München)
G. Brownstone (Wien)
B. Brömmel (Wien)
P. Schuster und M. Fischer-Kern (Wien)
Ph. Martius (Bernried)
F. von Spreti (München)
G. Damman (Münsterlingen)
Co-Trainer und -Supervisoren:
M. Grögl-Buchart (NÖ)
M. Rosner (Wien)
A. Wolek (Wien)
3. Weiterbildungs­curriculum für Psychodynamische
Psychotherapie der Borderline-Störungen
TRANSFERENCE FOCUSED PSYCHOTHERA PY (TF P)
Die ÖGATAP organisiert ihr 3. Weiterbildungscurriculum für Psychodynamische Psychotherapie
der Borderline-Störungen (TFP) gemeinsam mit dem Personality Disorders Institute White
Plains, New York, dem Münchner TFP-Institut und in Kooperation mit dem Alfred Adler Institut.
Zur TF P
Auf den jahrzehntelangen Arbeiten Otto Kernbergs
zur Borderlineorganisation fußend steht mit der
TFP eine mittlerweile weit verbreitete störungsspezifische
psychodynamische Behandlungsmethode
zur Verfügung, deren Wirksamkeit wissenschaftlich
gut fundiert ist. Seit 1999 ist die TFP
als Behandlungsmanual publiziert, wissenschaftliche
Begleitstudien konnten auch klar Erfolg nachweisen.
Zentral sind in der TFP das Begrenzen destruktiven
Agierens und das Fokussieren auf die Übertragungsbeziehung
zwischen TherapeutIn und PatientIn
im „Hier-und-Jetzt“.
Ziel der Behandlung ist, diejenigen Bereiche des
Verhaltens und der inneren Welt der PatientInnen
störungsorientiert durchzuarbeiten und strukturell
zu verändern, die zu den charakteristischen, sich
ständig wiederholenden maladaptiven Verhaltensmustern,
den chronischen affektiven und kognitiven
Störungen und den schweren Beeinträchtigungen
der interpersonellen Beziehungen führen.
Die TFP eignet sich für die Behandlung von Borderline-
Persönlichkeitsstörung und anderen schweren
Persönlichkeitsstörungen sowie für Patientinnen
mit komorbiden
Ess- und Somatisierungsstörungen
oder Abhängigkeitserkrankungen.
Das aktive therapeutische Vorgehen konzentriert
sich von Anfang an auf die psychodynamischen
Techniken der Klärung, Konfrontation und Interpretation
unbewusster Objektbeziehungsdyaden,
die sich im „Hier-und-Jetzt“ der Übertragung und
Gegenübertragung als typische Rollenpaare (z. B.
Täter–Opfer) manifestieren.
Das frühzeitige Einsetzen von metaphorischen
Deutungen soll dem PatientInnen/der Patientin
in der therapeutischen Dyade erste Intergrationsschritte
zwischen seinen Affekten und Handlungen
ermöglichen. Aggressive und selbstdestruktive Anteile
der PatientInnen stehen früh im Zentrum der
von technischer Neutralität geprägten, übertragungsfokussierten
Therapie.
Mit herzlichen Grüßen,
das Organisationskomitee
Organisatorisches
Seit 2004 organisiert die ÖGATAP Weiterbildungskurse
in TFP. Das Curriculum ist modular konzipiert,
die einzelnen Module bauen aufeinander auf und
können auch getrennt gebucht werden.
So können Sie die TFP ausführlicher kennenlernen,
bevor Sie sich entscheiden, Modul 3 zu buchen.
Supervisionsgruppen
werden auch außerhalb
Wiens angeboten, um TeilnehmerInnen aus dem
Süden und Westen die Teilnahme zu erleichtern.
Modul 1 und Modul 2 bestehen aus einführenden
Seminaren (Samstags, 10-19h, 10, 5 AE), die auf
Modul 3 vorbereiten. Es werden dort praxisnahe
die Grundlagen der TFP vermittelt. In den Seminaren
des 3. Moduls werden nach einem theoretischen
Input (s. u.) die Inhalte in ihrer praktischen
Anwendung anhand von Videomitschnitten von
TFP-Stunden diskutiert. Für den Nachmittag ist
Fallsupervision mit Hilfe von Videomitschnitten
und Rollenspielen vorgesehen.
Mit den Seminaren in Modul 3 alternierend treffen
sich die Supervisionsgruppen (Samstags, 6 AE).
Durch das Betrachten, Reflektieren und Diskutieren
von mit Video aufgezeichneten Therapiesitzungen
in der Gruppe werden die Verläufe der
TFP-Therapien
mit den Supervisoren intensiv
durchgearbeitet
und die für TFP typischen Modifikationen
der Behandlungstechnik eingeübt. Es
werden die Interaktionsprobleme mit BorderlinepatientInnen
unter besonderer Berücksichtigung
der Gegenübertragung bearbeitet.
Voraussetzungen
Modul 1
– offen für alle Interessierte. Gegebenenfalls besteht
die Möglichkeit, auch andere geeignete TFPVeranstaltungen
anrechnen zu lassen.
Modul 2
– graduierte PsychotherapeutInnen
– PsychotherapeutInnen in Ausbildung unter
Supervision
– PsychologInnen mit klinischer Erfahrung
– FachärztInnen (in Ausbildung) für Psychiatrie
und Psychotherapie und Mitglieder anderer
Psychosozialer
Berufe mit einschlägiger klinischer
Erfahrung
Modul 3
– graduierte PsychotherapeutInnen
– PsychotherapeutInnen in Ausbildung unter
Supervision
(weit fortgeschrittenes Fachspezifikum),
– PsychologInnen mit klinischer Erfahrung
– FachärztInnen (in Ausbildung) für Psychiatrie
und Psychotherapie und Mitglieder anderer
Psychosozialer
Berufe mit einschlägiger klinischer
Erfahrung
Weiterhin ist erforderlich, dass im Rahmen der Praxis-
oder Kliniktätigkeit die Möglichkeit besteht,
PatientInnen mit Borderline-Störung über einen
längeren Zeitraum, wenn möglich, zweimal wöchentlich
zu behandeln.
Die Behandlung der PatientInnen erfolgt eigenverantwortlich
im Rahmen des ambulanten oder
stationären institutionellen Settings der TeilnehmerInnen.
Anrechenbarkeit
Das Curriculum wird beim ÖBVP als Weiterbildungscurriculum
eingereicht. PsychotherapeutInnen
können das Curriculum als Weiterbildung
anrechnen lassen, sofern sie an mindestens
200
Stunden des Kurses teilnehmen. Die Teilnahme von
nur Modul 1 und 2 kann nur als Fortbildung anerkannt
werden, für PsychologInnen als Fortbildung
im Rahmen des Psychologengesetzes anrechenbar.
Bei der ÖÄK werden für den Kurs DFP-Punkte eingereicht.
Weiterbildungskosten
Modul 1: 3 250,–
Modul 2: 3 535,–
Modul 3: 3 2.715,–
Zahlungsmodalitäten
Die Teilnahmegebühr für die jeweiligen Module
sind nach Erhalt der Rechnung zu bezahlen.
Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt mittels beiliegendem Formular.
Bitte melden Sie sich rechtzeitig an, es gibt
eine beschränkte Teilnehmerzahl. Die Anmeldung
ist verbindlich für das jeweilige Modul.
Stornobedingungen
Die Anmeldung ist verbindlich für das jeweilige
Modul.
Information und Anmeldung
ÖGATAP, Kaiserstraße 14/13, 1070 Wien
Tel.: (01) 523 38 39 0, E-Mail: office@oegatap.at,
www.oegatap.at
Übersicht und Zeitplan der TF P-Fortbildung
MODUL 1
K0 Einführung in die Methode, Grundlagen, Entwicklung,
Videodemonstration mit Live-Supervision
durch Otto F. Kernberg.
Otto F. Kernberg,
New York
24. Oktober 2009
MODUL 2
K1 Diagnostik der Borderlinestörungen John Clarkin 9. Jänner 2010
K2 Behandlungsvertrag Agnes Schneider-Lehmann
6. März 2010
K3 Strategien der TFP Mathias Lohmer 1. Mai 2010
MODUL 3
K4 Psychoanalytische Grundlagen der TFP George Brownstone 10. September 2010
K5 Vergleich unterschiedlicher störungsspezifischer
Therapiemethoden
Bernhard Brömmel 20. November 2010
K6 Dyaden Frank Yeomans 8. Jänner 2011
K7 Narzissmus Mathias Lohmer März 2011
K8 Elemente von Spezialstationen für schwere
Persönlichkeitsstörungen
Gerhard Damman Mai 2011
K9 Behandlungsverlauf Agnes Schneider-Lehmann
September 2011
K10 Kombination/Integration mit anderen (nicht
störungsspezifischen) Therapiemethoden
Bernhard Brömmel November 2011
K11 Stationäres Setting, Krisenmanagement,
Kunsttherapie,
Kinder und Jugendliche
Philipp Martius, Flora von
Spreti, Martina Grögl
Jänner 2012
K12 Neokleinianische Modelle Peter Schuster, Melitta
Fischer-Kern
März 2012
K13 Medikamentöse Behandlung, Kooperation Bernhard Brömmel Mai 2012
In den Monaten zwischen den Seminaren K4 und K13 finden die regionalen Supervisionstermine statt.
Die Termine werden mit den TeilnehmerInnen vereinbart.
K0 Einführungsseminar
24. Oktober 2009
Kursleiter: Otto F. Kernberg
Einführung in die Methode, Grundlagen, Entwicklung,
Videodemonstration mit Live-Supervision
durch Otto F. Kernberg.
Modul 2
K1 Initial Patient Evaluation
9. Jänner 2010
Kursleiter: John Clarkin
A focused and thorough evaluation of the patient
suspected of personality pathology is the first step
in effective treatment and possible introduction
to Transference-Focused Psychotherapy (TFP). This
seminar will focus on the interview assessment of
the patient. Kernberg’s Structural Interview will be
explained and demonstrated via DVD. The semistructured
clinical interview, the STIPO, will also be
described and a copy made available for all seminar
participants. With the use of the structural interview,
the clinican obtains both a psychiatric diagnosis
and a structural diagnosis of the personality
organization, i.e., neurotic organization, high and
low level borderline organization. As treatment
planning depends more on the level of personality
organization than on symptoms, the interview allows
appropriate treatment assignment.
A second focus of this seminar is on the latest research
information that informs clinical practice.
Object relations theory, attachment theory, and
neurocognitive science provide new insights into
the nature of borderline pathology and the focus
of effective treatment methods, including TFP.
Seminar auf Englisch, bei Bedarf wird übersetzt!
K2 Behandlungsvertrag
6. März 2010
Kursleiterin: Agnes Schneider-Lehmann
Der Behandlungsvertrag in der psychodynamischen
Psychotherapie von Borderline-PatientInnen
bildet die Basis und den Rahmen für ein Arbeitsbündnis
zwischen PatientIn und TherapeutIn, das
starke emotionale Belastungen zum Zwecke ihrer
Lösung aushalten muss.
Die Schritte des allgemeinen „Contract-Settings“
werden im einzelnen erörtert, um dann auf spezielle
Aspekte wie Suizidalität, Abbruchtendenzen,
Sucht, Symptomeskalation etc. einzugehen. Video-
Aufnahmen veranschaulichen das konkrete Vorgehen,
das dann auch im Rollenspiel eingeübt werden
soll. Hintergründe von Schwierigkeiten, den
Behandlungsvertrag umzusetzen und aufrecht zu
erhalten, lassen sich häufig im Hinblick auf Gegenübertragungsängste
verstehen. Sie werden mit
dem Fokus auf Problemlösung erörtert.
K3 Strategien der TFP
1. Mai 2010
Kursleiter: Mathias Lohmer
Die SeminarteilnehmerInnen lernen, mit Hilfe der
verschiedenen „Informationskanäle“ – verbale und
nonverbale Äußerungen des PatientInnen, die eigene
Gegenübertragung – die jeweilige dominante
und die abgewehrte Übertragungsbeziehung zu
beobachten, zu benennen und zu interpretieren.
Dieses Beschreiben der „Objektbeziehungsdyaden“
ist ein Schwerpunkt des TFP-Vorgehens. Videoaufnahmen
und Rollenspiele sowie konzeptuelle
Erläuterungen ermöglichen es, dieses Vorgehen
einzuüben.
Modul 1
K4 Die psychoanalytischen Grundlagen
der TFP
10. September 2010
Kursleiter: George Brownstone
Unter Psychoanalyse versteht man drei Dinge: eine
Theorie der Psyche, eine Behandlungsmethode,
und eine Methode, die Psyche zu erforschen. Die
TFP ist eine Behandlungsmethode, die auf die
psychoanalytische Theorie der Psyche fußt. Psychoanalytische
Konzepte wie psychische Struktur, Bewusstes
und Unbewusstes, Konflikt, Übertragung
und Gegenübertragung werden erklärt. Wie sich
eine Borderline-Persönlichkeitsorganisation von
einer neurotischen Organisation unterscheidet,
wird verdeutlicht, und infolgedessen wie und
warum die Methode der TFP sich von der Methode
der klassischen Psychoanalyse unterscheidet.
K5 Vergleich mit anderen störungsspezifischen
Methoden
20. November 2010
Kursleiter: Bernhard Brömmel
Ein kritischer (und respektvoller) Vergleich der TFP
mit anderen störungsspezifischen Therapiemethoden
(z. B. DBT, MBT) soll helfen, das Spezifische der
TFP deutlich zu machen. Gegenübergestellt werden
Störungskonzept, Therapiekonzept und Behandlungsstrategien
der unterschiedlichen Methoden.
K6 TFP: the long middle phase
15. Jänner 2011
Kursleiter: Frank Yeomans
TFP begins with the establishment of the therapeutic
frame by means of the treatment contract. Once
the frame is in place, the heart of the treatment
begins. This consists of observing and becoming
aware of the different dyads that are played out
in the transference and helping the patient gain
awareness of all the aspects of his internal world.
The day will focus on this very challenging work
through a combination of discussion and viewing
of videotapes of sessions.
Seminar auf Englisch, bei Bedarf wird übersetzt!
K7 Narzissmus
März 2011
Kursleiter: Mathias Lohmer
Der Narzisstische Modus mit Spaltung, Idealisierung
und Entwertung spielt eine entscheidende
Rolle bei der Borderline-Störung und der Beziehungsgestaltung
der PatientInnen. Im Seminar
wird das Kontinuum des Narzissmus von gesundem
infantilem Narzissmus bis zum malignen
Narzissmus mit antisozialen Zügen besprochen.
Daraus werden entsprechende Richtlinien zur Behandlung
abgeleitet und geübt.
K8 Stationäre TFP mit Borderline-
PatientInnen
Mai 2011
Kursleiter: Gerhard Dammann
Thema des Workshops sind Möglichkeiten und
Grenzen der stationären Behandlung von Borderline-
PatientInnen aus psychodynamischer Perspektive.
Wann kann eine stationäre Behandlung hilfreich
sein, wann kann sie eher schaden? Es werden
die Grundprinzipien der stationären Psychotherapie
beschrieben. Besonders eingegangen wird auf den
Behandlungsfokus bei Borderline-PatientInnen, die
Kombination von TFP mit anderen Interventionen
(DBT, Mentalisierungstheorie, Pharmakotherapie)
sowie der Teamdynamik.
Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede
zur ambulante Therapie (Diagnostik, Therapievereinbarungen,
spezifische Dynamiken, Einbezug der
sozialen Realität) beleuchtet und dabei auch die
Bedeutung spezieller PatientInnen-Untergruppen
(Narzissmus) beschrieben.
K9 Behandlungsverlauf
September 2011
Kursleiterin: Agnes Schneider-Lehmann
Darstellung eines gesamten Behandlungsverlaufes
von der Diagnostik über Contract-Setting hin
zu Problemen in der Anfangsphase (Testen des
Contracts, Symptomeskalationen) zum Arbeiten in
der mittleren und fortgeschrittenen Behandlungs-
Modul 3
phase mit Herausarbeiten der wesentlichen Objektbeziehungsdyaden
bis zum Behandlungsende.
K10 Integration der eigenen (nicht
störungsspezifischen) Therapiemethode
November 2011
Kursleiter: Bernhard Brömmel
Die Fragen nach Möglichkeiten der Kombination
und/oder Integration mit den angestammten, herkömmlichen
(nicht störungsspezifischen) Therapiemethoden
sollen in diesem Seminar diskutiert
werden. Erfahrungsgemäß neigen wir dazu, auch
nach längerer Auseinandersetzung mit der TFP
immer wieder bei unseren „alten“ Methoden zu
„landen“. Das hat zum einen methodische Gründe,
zum anderen liegt es auch an der Psychopathologie
der PatientInnen. Dieser Samstag soll mehr Klarheit
schaffen, hier einen eigenen befriedigenden
Standort zu finden.
K11 TFP im stationären Bereich, Kinder
und Jugendliche
Jänner 2012
KursleiterInnen: Philipp Martius, Flora von Spreti,
Martina Grögl
Im Laufe der oft langjährigen Behandlung von PatientInnen
mit Borderline-Persönlichkeits-Störung
(BPS) kommt es häufig zu wiederholten stationären
Aufenthalten. In den meisten Fällen handelt es sich
dabei um eine Aufnahme zur psychiatrischen Krisenintervention
oder auch um eine stationäre psychotherapeutische
(Langzeit-)Behandlung in einer
psychosomatischen Klinik. Dabei spielen auch Aufenthalte
in einer stationären Suchttherapie oder
die Einweisung in die Forensik eine Rolle.
Das Seminar behandelt die Indikationen und Kontraindikationen
für die verschiedenen Settings aus
der TFP-Perspektive. Anschließend wird die Anwendung
von Prinzipien der TFP im stationären Setting
erläutert und das „Teamwork“ auf der Station anhand
der Kooperation von Medizin, Psychotherapie
und Kunsttherapie vorgestellt.
Das Konzept der TFP wurde ursprünglich im stationären
Setting entwickelt. Daher eignet es sich hervorragend
z. B. zur Erstellung eines psychotherapeutischen
Gesamtbehandlungsplan und kann ebenso
effektiv in der Supervision eingesetzt werden.
Ein Vortrag widmet sich der Behandlung von Kindern
und Jugendlichen mit Identitätsstörungen.
K12 Modelle von Klein und Bion für die
Behandlung von Borderlinestörungen
März 2012
KursleiterInnen: Peter Schuster,
Melitta Fischer-Kern
Die von Melanie Klein beschriebenen Konzepte
der paranoid-schizoiden und depressiven Position
sowie der projektiven Identifizierung erweitern
das Verständnis von Borderlinestörungen und
deren Behandlungsmöglichkeiten. Das von Bion
eingeführte Modell des Containers ermöglicht es,
Übertragung und Gegenübertragung in ihrer gegenseitigen
Bedingung psychotherapeutisch zu
nutzen. Mit diesen Grundlagen soll auf „Denken“
und „Denkstörungen“ des Borderline-PatientInnen
besonders eingegangen werden.
K13 Medikamentöse Behandlung,
Kooperation
Mai 2012
Kursleiter: Bernhard Brömmel
In diesem Seminar wird über psychopharmakologische
Möglichkeiten und Probleme der Behandlung
referiert. Grundlagen zum Einsatz kommender
Medikamente und ihre psychodynamische
Bedeutung, auch Fragen der Zusammenarbeit
zwischen PsychotherapeutIn und PsychiaterIn, darüber
hinaus wird aber auch allgemein die Frage allfälliger
Kooperationen mit anderen professionellen
HelferInnen
diskutiert.
Dr. Bernhard Brömmel, FA für Psychiatrie und Neurologie,
FA für Psychiatrie und Psychotherapie,
Psychotherapeut,
Lehrbeauftragter mit partieller
Lehrbefugnis der ÖGATAP (KIP), TFP-Trainer und
-Supervisor, Mitglied des Münchner TFP-Instituts,
eigene Praxis Wien, bernhard@broemmel.at, www.
broemmel.at
Dr. med. George Brownstone, FA für Psychiatrie
und Neurologie, Psychoanalytiker (WPV/IPV), TFPSupervisor,
in freier Praxis Wien
E-Mail: georg.brownstone@chello.at
Prof. John Clarkin, Klin. Psychologe, Psychotherapeut,
Leiter des Department of Psychology an der
Cornell-University, Co-Direktor des „Personality
Disorders Institute“ am Weill-Medical College, Cornell
University, New York (USA)
Dr. med. Gerhard Dammann, Dipl.-Psychologe, MBA,
FA für Psychiatrie und Psychotherapie, FA für Psychosomatische
Medizin, Suchtmedizin; Chefarzt und
Spitaldirektor der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen
und der Psychiatrischen Dienste Thurgau, Dozent
und Supervisor für psychoanalytische Psychotherapie
(Universität Zürich; TFP-Institut München)
Dr. Melitta Fischer-Kern, FA für Psychiatrie und
Neurologie und Psychotherapeutische Medizin,
Psychoanalytikerin (WPV/IPA), Assistenzprofessorin
an der Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie,
TFP-Therapeutin
Dr. Martina Grögl-Buchart, Ärztin für Allgemeinmedizin,
Psychotherapeutin (KIP, TFP), Leitung der
Sozialtherapeutischen Abteilung für Kinder und
Jugendliche des Heilpädagogischen Zentrum Hinterbrühl,
E-Mail: m.groegl@kabsi.at
Prof. Otto F. Kernberg, M.D.; Psychiater, Psychoanalytiker,
Lehr- und Kontrollanalytiker am Columbia
Institute
New York, ehem. Präsident der Intern.
Psychoanalytischen
Vereinigung (IPV), Direktor des
„Personality Disorders Institute“ am Weill-Medical-
College, NY, USA
Dr. Mathias Lohmer, Dr. phil., Diplom-Psychologe,
Psychoanalytiker (DPV / DGPT / IPA). Supervisor,
Psychotherapeut und Organisationsberater. Mitglied
des Vorstandes des TFP-Institutes München
www.tfp-institut-muenchen.de und von IPOM
(Institut für Psychodynamische Organisationsberatung
München)
www.ipom-net.com, München
Dr. med. Philipp Martius, Arzt für Psychosomatische
Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie,
Chefarzt Psychosomatik DRV Bayern-Süd Klinik
Höhenried GmbH, 82347 Bernried, Vorsitzender
TFP-Institut e.V.
Dr. Michael Rosner, FA für innere Medizin, SMZSüd,
Lehrtherapeut mit partieller Lehrbefugnis (KIP), eigene
Praxis, Wien
Dr. med. Dip. Psych. Agnes Schneider-Lehmann, FÄ
für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
München, Psychoanalyse (DPG), Lehranalytikerin
an der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie
München e.V. (DGPT), Mitglied im Leitungsteam
des TFP-Instituts München, dortselbst
Dozentin und Supervisorin
OR. Dr. Peter Schuster, Leiter der Allg. Ambulanz
und der Spezialambulanz für Diagnostik und Therapieplanung
bei Borderline-Störungen und chronischer
Selbstbeschädigung, FA für Psychiatrie und
Neurologie und Psychotherapeutische Medizin,
Psychoanalytiker/Lehranalytiker (WPV/IPA), TFPSupervisor,
Wien
Flora Gräfin von Spreti, Kunsttherapeutische Arbeiten
mit Borderline-PatientInnen, München
Dr. Andrea Wolek, klinische und Gesundheitspsychologin,
Psychotherapeutin (KIP, TFP), Lehrbeauftragte
mit partieller Lehrbefugnis der ÖGATAP (KIP),
Psychiatr. Abt. des SMZ Ost, eigene Praxis, Wien
Frank E. Yeomans, M.D., Ph.D. Clinical Associate Professor
of Psychiatry at the Weill Medical College of
Cornell University, Director of Training at the Personality
Disorders Institute, Lecturer in Psychiatry
at the Columbia Psychoanalytic Center. Primary interests:
the development, investigation, teaching,
and practice of psychotherapy for personality disorders.
Personality Studies Institute, New York, USA
ReferentInnen
10
Literatur
Literatur zur TFP:
TFP-Manual:
Clarkin, J. F., Yeomans, F. E., Kernberg, O. F. (2. Auflage
2008): Psychodynamische Therapie der Borderline-
Persönlichkeit, Manual zur Transference Focused
Psychotherapy (TFP), Stuttgart: Schattauer
Engl. Ausgabe: Clarkin, J. F., Yeomans, F. E. & Kernberg,
O. F. (2006): Psychotherapy for Borderline Personality.
Focusing on Object Relations. Arlington: American
Psychiatric Publishing
Yeomans F. E., Clarkin J. F., Kernberg O. F. (2002): A
Primer of Transference Focused Psychotherapy for
the Borderline Patient. Northvale, NJ: Jason Aronson
Inc.
Weitere deutschsprachige Veröffentlichungen
zum Verfahren:
Buchheim, P.; Dammann, G.; Clarkin, J. F. , Kernberg,
O. F. (1999): Psychodynamische Psychotherapie von
Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen,
Persönlichkeitsstörungen, 3, Supplementum,
25–34
Buchheim, P.; Dammann, G.; Martius, P.; Clarkin, J. F.,
Kernberg, O. F. (1999): Psychodynamische Therapie
der Borderline-Persönlichkeit: ein Manual, Persönlichkeitsstörungen,
3(2), 66–78
Dammann, G.; Buchheim, P.; Clarkin, J. F. , Kernberg,
O. F. (2000): Einführung in eine übertragungsfokussierte,
manualisierte psychodynamische Therapie
der Borderline-Störung. In: Kernberg, O. F., Dulz,
B., Sachsse, R. (Hrsg.) Handbuch der Borderline-Störungen,
Stuttgart: Schattauer, S. 461–81
Dammann, G., Buchheim, P., Clarkin, J. F. , Kernberg,
O. F. (2001): Übertragungsfokussierte, psychodynamische
Therapie der Borderline-Störung. In: Dammann,
G., Janssen, P. L. (Hrsg.): Psychotherapie der
Borderline-Störungen. Stuttgart: Thieme
Ergänzende Buchveröffentlichungen:
Lohmer, M. (2005): Borderline-Therapie: Psychodynamik,
Behandlungstechnik und therapeutische
Settings. 2. Auflage. Stuttgart: Schattauer
Koenigsberg, H. W., Kernberg, O. F., Stone, M. H., Applebaum,
A. H., Yeomans, F. E., Diamond, D. (2000):
Borderline Patients: Extending the Limits of Treatability.
New York: Basic Books
Kernberg, P. F., Weiner, A. S., Bardenstein, K. K. (2000):
Persönlichkeitsstörungen bei Kindern und Jugendlichen.
Personality Disorders in Children and Adolescents.
New York: Basic Books
Remmel, Kernberg, Vollmoeller, Strauß (2006): Handbuch
Körper und Persönlichkeit: Entwicklungspsychologie,
Neurobiologie und Therapie von Persönlichkeitsstörungen.
Stuttgart: Schattauer
Wissenschaftliche Publikationen:
Caligor, Diamond, Yeomans, Kernberg (2009): The
Interpretive Process in the Psychoanalytic Psychotherapy
of Borderline Personality Pathology. J Am
Psychoanal Assoc; 57; 271
Clarkin, Levy, Lenzenweger, Kernberg (2007): Evaluating
Three Treatments for Borderline Personality
Disorder. A Multiwave Study. Am J Psychiatry, 164.
1–8
Gabbard, Horowitz (2009): Insight, Transference Interpretation
and Therapeutic Change in the Dynamic
Psychotherapy of Borderline Personality
Disorder. Am J Psychiatry, 166 (5): 517
Glass (2008): Bambi Survives Godzilla? Psychodynamic
Psychotherapy and Research Evidence.
JAMA.; 300 (13): 1587–1589
Høglend (2008): Norwegian Study Demonstrates
Effectiveness of Transference Interpretations. The
American Psychoanalyst. Volume 42, No. 3, Fall
Høglend, Bøgwald, Amlo, Marble, Randi, Ulberg,
Sjaastad, Sørbye, Heyerdahl, Johansson (2008):
Transference Interpretations in Dynamic Psychotherapy:
Do They Really Yield Sustained Effects?
Am J Psychiatry 165:6, June
Kernberg, Yeomans, Clarkin, Levy (2008): Transference
Focused Psychotherapy. Overview and Update. Int
J Psychonanal 89, 601–620
Leichsenring, Rabung (2008): Effectiveness of Longterm
Psychodynamic Psychotherapy. A Meta-analysis.
JAMA.;300 (13): 1551–1565. www.jama.com
Levy, Clarkin, Yeomans, Scott, Wasserman, Kernberg
(2006): The Mechanisms of Change in the Treat11
ment of Borderline Personality Disorder With
Transference Focused Psychotherapy. Journal of
Clinical Psychology, Vol. 62(4), 481–501
Levy, Meehan, Kelly, Reynoso, Weber, Clarkin, Kernberg
(2006): Change in Attachment Patterns
and Reflective Function in a Randomized Control
Trial of Transference-Focused Psychotherapy for
Borderline ersonality Disorder. Journal of Consulting
and Clinical Psychology. Vol. 74, No. 6,
1024–1040
Silbersweig, Clarkin, Goldstein, Kernberg, Oliver Tuescher,
Levy, Brendel, Hong Pan, Beutel, Pavony, Epstein,
Lenzenweger, Thomas, Posner, Stern (2007):
Failure of Frontolimbic Inhibitory Function in the
Context of Negative Emotion in Borderline Personality
Disorder. Am J Psychiatry 164:12, December
ÖGATA P
Österreichische Gesellschaft für angewandte
Tiefenpsychologie und allgemeine Psychotherapie
Kaiserstraße 14/13, 1070 Wien, Telefon: (01) 523 38 39
E-Mail: office@oegatap.at, http://www.oegatap.at
Österreichische Post AG
Info.Mail, Entgelt bezahlt