Zeit, Raum und Erinnerung im psychotherapeutischen Prozess

Elfriede M. Fidal      

Zeit, Raum und Erinnerung sind uns als Begriffe der Alltagswelt so vertraut, dass wir im Allgemeinen kaum darüber nachdenken, was sie für uns wirklich bedeuten. Zu Beginn wird ausgeführt, dass Zeit und Raum unseres alltäglichen Lebens eng mit den physikalischen Vorstellungen darüber verknüpft sind. Der Beitrag geht von eben diesem allgemeinen Verständnis aus und leitet über zu einer differenzierten Betrachtung der drei Begriffe im psychotherapeutischen Prozess aus theoretischer und behandlungstechnischer Sicht. Es wird dargestellt, dass die Elemente der psychischen Trias, nämlich Zeit, Raum und Erinnerung in uns in einem sehr komplexen Zusammenhang stehen und individuellen unbewussten Abläufen folgen. Sie sollten daher im psychotherapeutischen Prozess gemeinsam beobachtet werden, und man ist als Behandlerin/Behandler aufgefordert, diese Tatsache stets im Auge zu behalten. Dies wird anhand mehrerer Fallvignetten ausgeführt, die zeigen, dass die PatientInnen Zeit und Raum brauchen, damit im psychotherapeutischen Prozess Erinnerung ermöglicht wird. Es wird also aufgezeigt, dass die psychische Raumzeit individuell, die physikalische Raumzeit in unserer alltäglichen Lebenswelt im Gegensatz dazu aber für uns alle gleich ist.