Repräsentation des Unsichtbaren Aspekte der holländischen Malerei des 17.  Jahrhunderts

Daniela Hammer-Tugendhat      

Der Artikel möchte zeigen, dass und wie die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts, die gemeinhin als eine Kunst angesehen wird, die sichtbare Wirklichkeit mimetisch abbildet, die unsichtbare psychische Innenwelt des Menschen repräsentieren kann. Durch eine spezifische Art und Weise der Repräsentation haben die holländischen Maler, insbesondere des dritten Viertels des 17. Jahrhunderts, Emotionen nicht nur visualisiert, sondern Imagination und Subjektivität in den Betrachtern auch produziert.

Exemplarisch soll dies an einem Gemälde von Frans van Mieris dargelegt werden, das selbst explizit die Frage stellt, inwieweit Malerei Abbild von sichtbarer Wirklichkeit, ein Spiegel der Natur sei oder vielmehr Dinge sichtbar machen kann, die an sich unsichtbar sind. In Bildern mit Brief‌leserinnen von Vermeer soll untersucht werden, wie Emotionen, konkret die Liebe repräsentiert wird. Hier wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich Emotionen (die Liebe) in körperlichen Zeichen manifestieren (in der Gestik, in der Mimik) oder aber als unsichtbares Innenleben vorgestellt werden. Danach soll am Beispiel eines Bildes von Vermeer mit der Darstellung einer schlafenden Frau der Visualisierung des Traums und den damit verbundenen Imaginationen nachgegangen werden. Die Repräsentation von Emotionen in der Malerei von Rembrandt wird den Abschluss bilden.